NOVEMBER / DEZEMBER 2024
Wer ist gut?
Jesus aber sprach zu ihm:
Was nennst du mich gut?
Niemand ist gut als nur einer, Gott.
Markus 10;18
Ein wohlhabender Mensch wendet sich mit einer Frage an Jesus. Er wollte wissen, was zu tun ist, damit er das ewige Leben erbe. Denn anscheinend war ihm klar, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, so nach dem Motto: „Alle, alle kommen in den Himmel.“
Dieser Mann hier fiel sogar vor Jesus auf die Knie und fragte: „Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“ (V.17b) Und noch bevor Jesus auf seine Frage eingeht, muss er noch etwas anderes klarstellen: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Die meisten Menschen meinen doch von sich, sie sind gut. Das Bewusstsein für die eigene Schuld oder das eigene Fehlverhalten ist oftmals nicht vorhanden. Meine Gedanken, Worte und Handlungen – das passt schon. Ich bin ein Guter.
Jesus denkt da anders drüber: „Niemand ist gut…“
Doch glauben wir nicht auch an das Gute im Menschen oder erhoffen es zumindest? Gehen nicht auch Philosophien davon aus, dass der Mensch grundsätzlich gut ist?
Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Einige glauben an das Gute im Menschen, andere sind davon überzeugt, dass es abgrundtief böse Menschen gibt.
Und schnell verfestigt sich die Meinung, die anderen sind die Bösen, aber ich bin gut. Doch während wir diskutieren, wer gut oder böse ist, stellt Jesus klar, dass nur einer und zwar Gott gut ist.
Es ist ja erstaunlich, dass nicht einmal Jesus sich in seinem irdischen Dasein „guter Lehrer“ nennen
lässt. „Was nennst du mich gut?“ Nicht einmal unser Herr Jesus hätte von sich behauptet gut zu sein. Und der Apostel Paulus sagt von sich, dass nichts Gutes in ihm wohnt, er zwar gerne anders will, aber nichts Gutes vollbringt. (Röm 7;18) Nichts Gutes im Menschen – das ist schon ein ernüchterndes Urteil, wo wir doch immer so gut von uns denken.
Was mich tröstet ist, dass Jesus Christus genau für diese Menschen gekommen ist. In Mt 9;13 sagt er: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“
Also mich und dich. Dafür braucht es dieses Bewusstsein – ich bin nicht gut, ich bin ein Sünder. Nur das führt in die Buße, in die Umkehr zu Gott. Nur so bekommen wir Vergebung und kommen zu dieser Gerechtigkeit, die vor Gott zählt und Bestand hat. Nur so können wir versöhnt leben mit diesem guten Gott.
„Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Diesen guten Gott immer wieder zu erleben, das wünsche ich dir.
Jens Faber
SEPTEMBER / OKTOBER 2024
Tag für Tag
So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag!
Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.
Jeder Tag hat an seinem Übel genug.
Matthäus 6;34
Dazu eine Geschichte, auf die ich gestoßen bin:
In der Hauptstadt seines Landes, lebte ein guter und gerechter König. Oft verkleidete er sich und ging unerkannt durch die Straßen, um zu erfahren, wie es um sein Volk stand.
Eines Abends geht er vor die Tore der Stadt. Er sieht aus einer Hütte einen Lichtschein fallen und erkennt durch das Fenster: Ein Mann sitzt allein an seinem zur Mahlzeit bereiteten Tisch und ist gerade dabei, den Lobpreis zu Gott über das Mahl zu singen. Als er geendet hat, klopft der König an der Tür: „Darf ein Gast eintreten?“ „Gerne“, sagt der Mann, „komm, halte mit, mein Mahl reicht für uns beide!“ Während des Mahles sprechen die beiden über dieses und jenes. Der König – unerkannt – fragt: „Wovon lebst du? Was ist dein Gewerbe?“ „Ich bin Flickschuster“, antwortete der Mann. „Jeden Morgen gehe ich mit meinem Handwerkskasten durch die Stadt und die Leute bringen mir ihre Schuhe zum Flicken auf die Straße“.
Der König: „Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit bekommst?“ „Morgen?“, sagte der Flickschuster, „Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag!“
Als der Flickschuster am anderen Tag in die Stadt geht, sieht er überall angeschlagen: Befehl des Königs! In dieser Woche ist auf den Straßen meiner Stadt jede Flickschusterei verboten! Sonderbar, denkt der Schuster. Was doch die Könige für seltsame Einfälle haben! Nun, dann werde ich heute Wasser tragen; Wasser brauchen die Leute jeden Tag.
Am Abend hatte er so viel verdient, dass es für beide zur Mahlzeit reichte. Der König, wieder zu Gast, sagt: „Ich hatte schon Sorge um dich, als ich die Anschläge des Königs las. Wie hast Du dennoch Geld verdienen können?“ Der Schuster erzählt von seiner Idee Wasser für jedermann zu holen und zu tragen der ihn dafür entlohnen konnte. Der König: „Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit findest?“ „Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag!“
Als der Schuster am anderen Tag in die Stadt geht, um wieder Wasser zu tragen, kommen ihm Herolde entgegen, die rufen: Befehl des Königs! Wassertragen dürfen nur solche, die eine Erlaubnis des Königs haben! Sonderbar, denkt der Schuster, was doch die Könige für seltsame Einfälle haben. Nun, dann werde ich Holz zerkleinern und in die Häuser bringen. Er holte seine Axt, und am Abend hatte er so viel verdient, dass das Mahl für beide bereitet war. Und wieder fragte der König: „Und was wird morgen sein, wenn du keine Arbeit findest?“ „Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag!“
Am anderen Morgen kam dem Flickschuster in der Stadt ein Trupp Soldaten entgegen. Der Hauptmann sagte: „Du hast eine Axt.
Du musst heute im Palasthof des Königs Wache stehen. Hier hast du ein Schwert, lass deine Axt zu Hause!“
Nun musste der Flickschuster den ganzen Tag Wache stehen und verdiente keinen Pfennig. Abends ging er zu seinem Krämer und sagte:
„Heute habe ich nichts verdienen können. Aber ich habe heute Abend einen Gast. Ich gebe Dir das Schwert…“ – er zog es aus der Scheide – „…als Pfand! Gib mir, was ich für das Mahl brauche.“ Als er nach Hause kam, ging er zuerst in seine Werkstatt und fertigte ein Holzschwert, das genau in die Scheide passte.
Der König wunderte sich, dass auch an diesem Abend wieder das Mahl bereitet war. Der Schuster erzählte alles und zeigte dem König verschmitzt das Holzschwert. „Und was wird morgen sein, wenn der Hauptmann die Schwerter inspiziert?“ „Morgen? Gott sei gepriesen Tag um Tag!“
Als der Schuster am anderen Morgen den Palasthof betritt, kommt ihm der Hauptmann entgegen, an der Hand einen gefesselten Gefangenen: „Das ist ein Mörder. Du sollst ihn hinrichten!“ „Das kann ich nicht“, rief der Schuster voll Schrecken aus. „Ich kann keinen Menschen töten!“ „Doch, du musst es! Es ist Befehl des Königs!“ Inzwischen hatte sich der Palasthof mit vielen Neugierigen gefüllt, die die Hinrichtung eines Mörders sehen wollten. Der Schuster schaute in die Augen des Gefangenen. Ist das ein Mörder? Dann warf er sich auf die Knie und mit lauter Stimme, so dass alle ihn beten hörten, rief er: „Gott, du König des Himmels und der Erde: wenn dieser Mensch ein Mörder ist und ich ihn hinrichten soll, dann mache, dass mein Schwert aus Stahl in der Sonne blitzt! Wenn aber dieser Mensch kein Mörder ist, dann mache, dass mein Schwert aus Holz ist!“
Alle Menschen schauten atemlos zu ihm hin. Er zog das Schwert, hielt es hoch – und siehe: es war aus Holz. Gewaltiger Jubel brach aus. In diesem Augenblick kam der König von der Freitreppe seines Palastes, ging geradewegs auf den Flickschuster zu, gab sich zu erkennen, umarmte ihn und sagte: „Von heute an, sollst du mein Ratgeber sein!“
Dieses Vertrauen und die Gelassenheit wünsche ich jedem.
Euer Jens
JULY / AUGUST
Hättest du das gedacht?
Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang;
und Erkenntnis des allein Heiligen ist Einsicht.
Sprüche 9;10
Man könnte ja meinen, Weisheit bekommt man indem man viel lernt, sich Wissen aneignet, beobachtet, analysiert, sich intensiv Gedanken macht. Doch Fehlanzeige. Das alles ist gut und hilfreich, aber die Grundlage der Weisheit beginnt damit, dass man Ehrfurcht vor Gott hat.
Um in dieser Welt gut leben zu können, brauchen wir Weisheit. Weisheit, wie wir unser Leben gestalten, Weisheit welche Prioritäten wir setzen, Weisheit bei unseren Entscheidungen, Weisheit im rechten Umgang miteinander und mit der ganzen Schöpfung. Gerade in unserer Zeit ist bei vielen Themen Weisheit gefragt. In Sachen Klima, Wirtschaft, Politik, Gesundheitswesen, bei der Prägung unserer Gesellschaft überhaupt bräuchte es der Weisheit letzten Schluss. Salomo, der Verfasser der Sprüche, hat durch seine Lebenserfahrung erkannt, dass aller Anfang der Weisheit die Gottesfurcht ist. Und Salomo kannte sich aus in Sachen Weisheit, das wird deutlich, wenn man seine verfassten Sprüche liest. Und er war es auch, der, als er von Gott einen Wunsch frei hatte, sich Weisheit wünschte.
Wenn auch du dir Weisheit wünschst für dein Leben, dann weißt du spätestens jetzt, es beginnt mit Ehrfurcht vor Gott. Wenn man all das, was man denkt, entscheidet und tut, in dem Bewusstsein tut, dass man Gott darüber Rechenschaft geben muss. Salomo ergänzt noch: „…und Erkenntnis des allein Heiligen ist Einsicht.“ Gott zu kennen, eine lebendige Beziehung mit ihm pflegen, das bringt Einsicht. Gott hat diese Welt und die Menschheit geschaffen und so weiß er am besten, wie Leben funktioniert, wie die großen Fragen unserer Zeit gelöst werden können und wie auch dein Leben gelingen kann.
Echte Weisheit hat Gott im Zentrum – wenn das doch mehr Entscheidungsträger in unserem Land erkennen würden!
Ich wünsche Euch diese himmlische Weisheit
Euer Jens
MAI/JUNI
Herztransplantation
Herztransplantationen werden seit Jahrzehnten erfolgversprechend durchgeführt. Damit gibt es für viele Menschen, deren Herz versagt, Hoffnung für ein Weiterleben durch ein neues Herz. Ein chirurgischer Eingriff ist notwendig, aber vor allem braucht es ein Spenderherz. Einer, dessen Herz noch intakt ist, stirbt, damit ein anderer leben kann.
Auch Gott spricht durch den Propheten von einer Herztransplantation:
„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben.
Ja, ich nehme das versteinerte
Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz.“
Hesekiel 36;26
Durch diese Herztransplantation wird ebenfalls neues Leben in ganz neuer Qualität möglich – das wahre und ewige Leben. Wenn der Mensch diese Hilfe nicht für sich annimmt, wird er ebenfalls sterben, ohne Hoffnung. Gott geht es um den Austausch eines steinernen Herzens. Eines Herzens, welches Gott nicht gefallen kann. Es wird gegen ein lebendiges Herz ausgetauscht.
Auch hier ist ein guter und fähiger Chirurg von Nöten. Auch hier ist es so, dass jemand anderes sterben musste, damit wir Menschen dieses neue Leben empfangen können.
Nur so kann das verdorbene Herz durch ein gutes Herz ersetzt werden und in Ewigkeit existieren.
Gott ist der beste Chirurg, und Jesus gab sein Leben für dich. Er nimmt deine Unzulänglichkeiten, dein verdorbenes Herz und ersetzt es durch etwas völlig Neues und Besseres.
Um von Ihm das Leben in Fülle zu empfangen, ist es nicht wichtig in welcher Krankenkasse du bist oder vielleicht sogar privatversichert, du musst Ihn nur um Hilfe bitten. Du musst Ihm erlauben, die Operation an deinem Herzen durchzuführen. Du musst Vergängliches loslassen und Ihm dein
Leben anvertrauen.
Was auch immer es ist, dass dein Herz versteinert hat – Jesus möchte das Gebrochene und Kranke deines Herzens nehmen und durch etwas völlig Neues und Lebenspendendes ersetzen. Und das alles ohne lange Wartezeiten auf ein geeignetes Spenderherz. Du kannst sofort dieses Angebot für dich annehmen.
Und wenn du diesen Eingriff schon hinter dir hast, dann sag es bitte weiter, in diesem Fall gibt es keinen Mangel an neuen Herzen.
Gott wartet schon lange darauf,
noch mehr Menschen neues Leben zu ermöglichen.
Seid gesegnet
Euer Jens
MÄRZ / APRIL
Staunen über Gottes Schöpfung
Im Frühling, wenn die Natur zu neuem Leben erwacht, erkenne ich in besonderer Weise, welche Genialität, Schönheit und Kraft Gott in seine Schöpfung gelegt hat. So ähnlich scheint auch der Schreiber des 104. Psalms empfunden zu haben. Seine Worte bringen ein Staunen über Gott und seine Schöpfung zum Ausdruck.
Wie zahlreich sind doch deine Werke, HERR, alle hast du mit Weisheit ausgeführt,
die Erde ist erfüllt von dem, was du geschaffen hast!
Psalm 104;24
Wenn ich den ganzen Psalm lese, dann erkenne ich wie der Psalmist förmlich schwärmt und sich freut an dem, was Gott geschaffen hat. Dieses Staunen und die Freude über Gottes Schöpfung macht etwas mit mir. Es zeigt es mir, mit wem ich es zu tun habe und wem ich mich immer wieder anvertrauen darf. Dies bringt Ruhe und Zuversicht in mein Leben. Leider nehme ich mir viel zu wenig Zeit, um bewusst die Wunder der Schöpfung zu betrachten. Aber ich spüre, es tut mir gut – meiner aufgewühlten Seele, meinem Lebensgefühl und auch meiner Gesundheit. Die Betrachtung der Schöpfung und das Bewusst werden der Größe Gottes, führt den Psalmisten hinein in den Lobpreis.
Zur Ehre des HERRN will ich singen mein Leben lang,
für meinen Gott musizieren, so lange ich bin.
Möge mein Denken und Sinnen ihm gefallen!
Ja, ich will mich erfreuen am HERRN.
(V.33,34)
Die Schöpfung zu bestaunen, sich an Gottes Kreativität zu freuen, das kostet uns nichts – nur etwas Zeit und, dass man sich darauf einlässt. Vielleicht ist dieses Frühjahr auch für dich eine gute Gelegenheit, dies wieder bewusster zu tun.
Euer Jens
JANUAR / FEBRUAR
In Liebe handeln
Wäre das nicht schön, wenn unsere Mitmenschen immer liebevoll an uns handeln würden?
Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
1. Korinther 16;14
Doch diese Aussage des Apostels Paulus richtet sich zunächst an uns und nicht an die „anderen“. An uns, die wir Jesus Christus nachfolgen wollen. Ja, wenn das mir gilt, dann nehme ich das schon als einen ganz schön hohen Anspruch wahr. Da neige ich doch dazu bei Paulus nachzufragen: Meinst du wirklich „alles“, wenn du sagst „alles“? Oder könnte man es nicht vielleicht etwas differenzierter verstehen? Schnell schaue ich im Grundtext nach, ob an dieser Stelle nicht auch etwas abgemildert übersetzt werden könne. Aber Fehlanzeige, „alles“ bleibt alles. Dieses Wort, welches hier im Griechischen verwendet wird, ist sehr absolut.
„Alles bei euch geschehe in Liebe!“, übersetzt die Elberfelder Bibel. Hier und auch wenn ich den Zusammenhang betrachte, merke ich, hier geht es um unser Miteinander. Hier geht es um Unterstützung, um Ergänzung, um Unterordnung und gemeinsam auf einem Weg zu sein. Im liebevollen Umgang miteinander zeigt sich, dass wir zu Jesus gehören. Nun weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man dabei schnell an seine Grenze kommt. Denn es geht hierbei um eine Liebe (agape), die bedingungslos liebt, die sich hingibt, die das Wohl des anderen im Sinn hat. Eine Liebe, die allein Gott schenken kann. Bloß gut, dass diese Liebe in unsere Herzen ausgegossen ist, durch den Heiligen Geist (Rö 5;5). Demzufolge, je mehr wir dem Heiligen Geist Raum geben in unserem Leben, umso mehr kann die Liebe die treibende Kraft in unserem Handeln sein. In einer engen Verbindung und dem Geführt sein vom Geist Gottes kann es gelingen, in allem in Liebe zu handeln.
Dazu segne Euch der HERR im neuen Jahr
Euer Jens
NOVEMBER/DEZEMBER
Ewigkeit
„Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit,
auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, …“
Prediger 3;11a
November – irgendwie schwingt in diesem Monat das Gefühl der Endlichkeit und der Begrenzung mit, mehr noch, als das dies im letzten Monat des Jahres, im Dezember der Fall ist. Die warmen Tage des „goldenen Herbstes“ sind vorüber, es wird dunkler, kälter und nebliger. Auch erinnern uns im November besondere Sonntage an unsere Vergänglichkeit – Volkstrauertag, Ewigkeitssonntag bzw. Totensonntag. Die eigene Sterblichkeit und die Vergänglichkeit des Geschaffenen werden vielleicht in dieser Zeit wieder bewusster.
Und doch ist jedem Menschen eine Ahnung geschenkt, dass das Leben in dieser Welt nicht alles sein kann. Wie der Prediger es sagt, hat Gott uns die Ewigkeit schon ins Herz gelegt.
Es ist also ganz natürlich und zutiefst menschlich, dass wir eher ungern über die Grenzen des Lebens nachdenken. Unsere Sehnsucht danach, dass etwas nicht zu Ende geht – nichts anderes meint ja das Wort „Ewigkeit“ -, ist stärker. Und wenn denn der Mensch schon so eine Ahnung in sich trägt, wäre es dann nicht gut zu wissen, wo man die Ewigkeit verbringt? Weil, mir hilft der Gedanke, gerade in schweren Zeiten, dass unsere Zeit hier auf Erden nur die Vorbereitung ist, für die Ewigkeit in Gottes Herrlichkeit.
Ein Leben mit der Perspektive „Ewigkeit“
beeinflusst meinen Umgang mit meiner Zeit, Kraft und Mitteln.
Diese Perspektive hilft mir beim Setzen von Prioritäten. Ich bin überzeugt: Es lohnt sich, unser Leben hier auf Erden in dem Wissen um die Ewigkeit zu führen. Damit werden unsere Herausforderungen und Widrigkeiten des Alltags ins rechte Licht gerückt. Denn das Beste kommt noch!
Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt es so:
„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Hebräer 13;14
Behalten wir die Ewigkeit im Blick
Euer Jens
SEPTEMBER/AUGUST
Wo bist du?
z.B. am Sonntagmorgen …
„Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten —
denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat —,
und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken
anzureizen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist,
sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht!“
Hebräer 10;23-25
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als ein Großteil der Gemeindeglieder noch alles drangesetzt hat, jeden Sonntag in den Gottesdienst zu gehen. Zu Fehlen, war die ganz seltene Ausnahme. Die Versammlung der Gemeinde hatte Priorität, da konnte auch mal etwas anderes verschoben werden. Heute, so meine Wahrnehmung, nutzen immer mehr Geschwister jede sich bietende Gelegenheit, um nicht in den Gottesdienst zu kommen. Der Gottesdienst am Sonntag wird zunehmend zu einer Option von Vielen, ganz zu schweigen von Gebetstreffen und anderen Gemeindeveranstaltungen. Irgendwie sind im Laufe der Zeit andere Dinge wichtiger geworden. Ich verspüre da eine zunehmende Oberflächlichkeit oder gar eine Gleichgültigkeit. Und man könnte meinen, es wäre eine Entwicklung unserer Zeit und ich muss mich eben damit abfinden. Doch schon der Hebräerbriefschreiber musste dies vor 2000 Jahren an-mahnen. Auch damals ist es schon bei einigen „Sitte“ oder zur Gewohnheit geworden, dem Gottesdienst und anderen Versammlungen fernzubleiben.
Es liegt also nicht nur, wenn überhaupt, an der Entwicklung unserer Gesellschaft oder dem sogenannten „Zeitgeist“, sondern es war, ist und bleibt eine persönliche Entscheidung.
Dabei möchte doch Gott, dass wir am Bekenntnis unserer Hoffnung festhalten, aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen. Doch das gelingt anscheint nur, wenn wir unsere Versammlungen nicht ver-säumen. Nicht gleichgültig den Treffen der Gemeinde gegen-überstehen. Uns nicht so viel anderes wichtiger erscheint als
das. Auch heute, in unserer Zeit, wo das Angebot an Ab-lenkung scheinbar grenzenlos ist, ist dies nicht leichter geworden.
Auch unser Herr Jesus hatte schon die Sorge, sein Volk zu versammeln. Jesus steht fast am Ende seines Dienstes auf dem Ölberg und man spürt in seinen Worten fast eine Resignation: „Jerusalem, Jerusalem, … Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Mt 23;37) Jesus, dem gegeben ist alle Macht, spricht hier so von seinem Dienstergebnis. Er wollte sein Volk versammeln, zusammenbringen, hinein in eine neue Gemeinschaft.
Aber es ist nicht gelungen, weil sie nicht wollten. Ich stelle hier fest, dass der Mensch von Gott nicht gezwungen wird. Wenn sie nicht wollen, lässt Gott sie, obwohl es ihn traurig macht.
Wo möchte Gott dich am liebsten sehen, wenn sich seine Gemeinde versammelt? Dass weder Jesus, noch der Schreiber des Hebräerbriefes und auch ich nicht von Geschwistern sprechen, die in einem sozialen Dienst auch sonntags arbeiten müssen, ist wohl jedem klar.
Dennoch sollen und dürfen wir uns gegenseitig ermuntern, „…und das umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht!“ Es ist Zeit ernst zu machen und die Prioritäten zu über-denken.
Was ist mir wichtig? Was will ich nicht versäumen? Wo möchte Gott, dass ich dabei bin?
Gott will das Beste für uns!
Pastor
Jens Faber
JULI/AUGUST
Tiefe Wurzeln
Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn,
empfangen habt, so wandelt in ihm,
gewurzelt und auferbaut in ihm
und gefestigt im Glauben, …
Kolosser 2; 6 – 7a
So eine Trockenheit, wie wir sie gerade wieder einmal erleben,
macht der Natur ganz schön zu schaffen.
Insbesondere leidet zusehens der Wald darunter.
Die sogenannten Flachwurzler, wie die Fichte,
können nicht auf die Feuchtigkeit in tieferen Erdschichten zugreifen.
In solchen trocknen Zeiten ist eine tiefe Verwurzelung überlebenswichtig.
So ist es auch in unserem Glaubensleben. Auch da gibt es diese trockenen Zeiten,
die uns ganz schön auf die Probe stellen. Die Zeiten, die an den Kräften zehren,
die Freude und Motivation rauben.
Zeiten, die uns förmlich austrocknen wollen.
Und wie bei den Bäumen, so ist es auch in unserem Glaubensleben wichtig,
dass wir tief verwurzelt sind,
um in solchen trockenen Zeiten frisch zu bleiben, länger durch -zuhalten,
um einfach nicht abzusterben.
Alles fängt an mit der Bedingung: „Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, …“ Wie hast du Jesus empfangen oder angenommen?
Durch eine Entscheidung, die du getroffen hast.
Dein „Ja“ zu dem Gnadenangebot in Jesus Christus stand am Anfang.
So hast du Jesus in deinem Leben
empfangen. Und diese entstandene Lebensverbindung soll sich jetzt
auf deinem Lebensweg auswirken:
„… so wandelt in ihm, …“
Immer wieder suchen wir die Gemeinschaft des HERRN und machen uns bewusst,
dass wir aus der Gnade Gottes leben.
Wie kann dies gelingen?
„… gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, …“
Auf eine gute Verwurzelung kommt es an. Kein oberflächlicher Glaube,
der sich nur hin und wieder mal an Jesus erinnert,
sondern ein tiefes Vertrauen in den, der uns das Wasser des Lebens gibt –
Jesus Christus.
Eine erfrischende Sommerzeit wünscht
Euer Jens
MAI/JUNI
Selbstgespräche
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott,
denn ich werde ihm noch danken für die Rettung, die von seinem Angesicht kommt!
Psalm 42;6
Spricht hier der Psalmist etwa mit sich selbst?
Ja, er spricht mit seiner Seele, mit der er anscheinend unzufrieden ist. Betrübt und unruhig macht sich sein Innerstes bemerkbar. So, wie es auch uns in so manchen herausfordernden Situationen geht. Aufgewühlt, aufgelöst, bedrückt, verzweifelt, mutlos, traurig, das Herz ist schwer und die Seele stöhnt. Der Psalmist wird zum eigenen Seelsorger, indem er sich Mut, Hoffnung und Gottvertrauen zuspricht. Unsere Seele ist geheimnisvoll, manchmal schwer zu begreifen, gefüllt mit Gefühlen, Erinnerungen, Wünschen und Furcht, ist sie schwankend und wechselhaft. Manchmal reagiert sie heftig, aber sie lässt sich auch durch gutmeinende Worte besänftigen. Ja, unsere Seele, ein großes Geheimnis.
Der Psalmist sagt seiner Seele: Harre auf Gott.
ER allein kann die Empfindungen deines Inneren sortieren und zur Ruhe bringen. Denn ER hat uns Menschen so geschaffen, mit Gefühlen, Empfindungen und Gemütsbewegungen des Herzens. Was wäre der Mensch ohne alledem?
Doch manchmal steht uns unsere Seele im Weg, wenn sie uns runterzieht und uns den Blick nach vorn verstellt.
Aber das Gute ist, wie wir das hier bei diesem Psalmisten sehen, wir können unsere Seele ermutigen. Sie wieder auf die Liebe Gottes aufmerksam machen. Auf seine Macht und Möglichkeiten. Auf seine Rettung, die wir in seiner Gegenwart finden. IHM können wir vertrauen. Seele, harre auf Gott! Vertraue IHM, gebe die Hoffnung nicht auf, bleib dran, an dem der Rettung bringt, auch in dein Leben hinein. Wir dürfen mit all unseren Gefühlen, Empfindungen und Wünschen zu Gott kommen. IHM alles hinlegen und ER allein vermag unsere Betrübtheit in Freude zu verwandeln und unsere Unruhe in Frieden.
Das immer wieder zu erleben, dass wünsche ich dir.
Dein Jens
FCG Sängerwald
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