November 2020
Dein Beitrag zählt!
So kamen die israelitischen Männer und Frauen mit ihren freiwilligen Gaben für den HERRN herbei. Sie alle wollten etwas zum Bau des Heiligtums beitragen.
2. Mose 35;29 (HfA)
Gott forderte durch Mose sein Volk auf, dass jeder seinen Beitrag leisten sollte, um das Heiligtum zu bauen. Das Zelt der Begegnung sollte ein wunder-voller Ort werden, wo man schon äußerlich erkannte: Hier ist Gott zu finden.
Für manche vielleicht überraschend – auch schon im Alten Testament waren diese Gaben freiwillig. „Freiwillig“ das klingt gut, das gefällt uns, das bringt uns nicht unter Druck, das lässt uns die Freiheit auch „nein“ zu sagen. Und das ist leider in unserer heutigen Zeit auch das Problem: Nein, ich habe meine eigenen Dinge. Nein, sollen doch mal die anderen machen. Doch es kommt auch auf dich an! Eine Geschichte, die ich einmal gehört habe, zeigt dies recht deutlich:
Ein Dorffest wurde geplant, zu dem jeder etwas mitbringen sollte, Speisen und Getränke. Und man hatte unter anderem vereinbart, dass die Leute auch Wein mitbringen und den wollte man dann zusammen in einen großen Krug schütten. Nun war Wein recht teuer und da kam man auf den Gedanken: Wenn ich jetzt stattdessen Wasser nehme, dann fällt das gar nicht auf bei der großen Menge an Wein. Ich gieße meine Flasche rein, wenn keiner schaut, dann habe ich an dem Wein Anteil, aber es hat mich nichts gekostet. Fantastische Idee – oder? Doch leider kam nicht nur einer auf diesen Gedanken. Am Ende schöpfte man den angeblichen Wein aus dem Dorfkrug und siehe da, die Flüssigkeit war sehr durchsichtig, sehr klar und in homöopathischer Dosis. Doch wo war die Farbe und wo der gute Geschmack?
Peinliche Situation und sich schämende Gesichter. Wir haben uns gegenseitig betrogen. Man merkte an dieser Stelle, es kommt ja doch auf mich an. Sicher wäre eine Flasche gefüllt mit Wasser bei der Menge von Wein wohl niemanden aufgefallen. Aber, wenn das alle oder die meisten so machen? Dann hat man am Ende ein dünnflüssiges Gebräu. Jesus war anscheinend zu dem Dorffest nicht eingeladen, er hätte dennoch guten Wein daraus machen können. 🙂
Und so ist das auch in einer Gemeinde. Denke nicht: Sollen doch die anderen die Dienste tun. Sollen doch die anderen spenden. Die Gemeinde läuft doch ganz gut auch ohne meinen Beitrag. Wieso sollte ich meine Zeit, meine Kraft oder gar meinen Besitz investieren?
Wenn alle so denken und so handeln, dann gibt es keine Gemeinde. Keinen Ort, des gemeinsamen Feierns, keinen Ort, der besonderen Begegnung mit Gott. Dann funktioniert das nicht mehr, wofür Jesus Christus sein Leben gegeben hat, was ihm so unglaublich wichtig ist – Gemeinde. Ich habe gelernt, wenn ich nicht meinen Beitrag leiste, dann lasse ich andere hängen, dann lass ich andere im Stich, dann werden vielleicht andere über die Maßen belastet. Wenn ich mich nicht beteilige, nicht mitarbeite, nicht mitspende, nicht mitdenke, dann ist das so, als würde ich nur Wasser in den Krug schütten. Aber, wenn ich gebe, dann habe ich auch Anteil an der Freude und an der Frucht.
Ich investiere dann in etwas ganz Großes, in das Reich Gottes.
Mich erstaunt und begeistert es zugleich, wenn ich in dem gesamten Abschnitt immer wieder lese: Sie waren von einem freiwilligen Herzen angetrieben, etwas zum Werk des Herrn beizutragen.
Was könnte geschehen, wenn jeder seinen besten „Wein“ beiträgt. Weißt du, es fehlt etwas, wenn du deinen Beitrag zurückhältst.
Ein williges Herz wünscht Euch
Euer Jens