NOVEMBER / DEZEMBER 2024
Wer ist gut?
Jesus aber sprach zu ihm:
Was nennst du mich gut?
Niemand ist gut als nur einer, Gott.
Markus 10;18
Ein wohlhabender Mensch wendet sich mit einer Frage an Jesus. Er wollte wissen, was zu tun ist, damit er das ewige Leben erbe. Denn anscheinend war ihm klar, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, so nach dem Motto: „Alle, alle kommen in den Himmel.“
Dieser Mann hier fiel sogar vor Jesus auf die Knie und fragte: „Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“ (V.17b) Und noch bevor Jesus auf seine Frage eingeht, muss er noch etwas anderes klarstellen: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Die meisten Menschen meinen doch von sich, sie sind gut. Das Bewusstsein für die eigene Schuld oder das eigene Fehlverhalten ist oftmals nicht vorhanden. Meine Gedanken, Worte und Handlungen – das passt schon. Ich bin ein Guter.
Jesus denkt da anders drüber: „Niemand ist gut…“
Doch glauben wir nicht auch an das Gute im Menschen oder erhoffen es zumindest? Gehen nicht auch Philosophien davon aus, dass der Mensch grundsätzlich gut ist?
Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Einige glauben an das Gute im Menschen, andere sind davon überzeugt, dass es abgrundtief böse Menschen gibt.
Und schnell verfestigt sich die Meinung, die anderen sind die Bösen, aber ich bin gut. Doch während wir diskutieren, wer gut oder böse ist, stellt Jesus klar, dass nur einer und zwar Gott gut ist.
Es ist ja erstaunlich, dass nicht einmal Jesus sich in seinem irdischen Dasein „guter Lehrer“ nennen
lässt. „Was nennst du mich gut?“ Nicht einmal unser Herr Jesus hätte von sich behauptet gut zu sein. Und der Apostel Paulus sagt von sich, dass nichts Gutes in ihm wohnt, er zwar gerne anders will, aber nichts Gutes vollbringt. (Röm 7;18) Nichts Gutes im Menschen – das ist schon ein ernüchterndes Urteil, wo wir doch immer so gut von uns denken.
Was mich tröstet ist, dass Jesus Christus genau für diese Menschen gekommen ist. In Mt 9;13 sagt er: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.“
Also mich und dich. Dafür braucht es dieses Bewusstsein – ich bin nicht gut, ich bin ein Sünder. Nur das führt in die Buße, in die Umkehr zu Gott. Nur so bekommen wir Vergebung und kommen zu dieser Gerechtigkeit, die vor Gott zählt und Bestand hat. Nur so können wir versöhnt leben mit diesem guten Gott.
„Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Diesen guten Gott immer wieder zu erleben, das wünsche ich dir.
Jens Faber