MAI/JUNI
Selbstgespräche
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
Harre auf Gott,
denn ich werde ihm noch danken für die Rettung, die von seinem Angesicht kommt!
Psalm 42;6
Spricht hier der Psalmist etwa mit sich selbst?
Ja, er spricht mit seiner Seele, mit der er anscheinend unzufrieden ist. Betrübt und unruhig macht sich sein Innerstes bemerkbar. So, wie es auch uns in so manchen herausfordernden Situationen geht. Aufgewühlt, aufgelöst, bedrückt, verzweifelt, mutlos, traurig, das Herz ist schwer und die Seele stöhnt. Der Psalmist wird zum eigenen Seelsorger, indem er sich Mut, Hoffnung und Gottvertrauen zuspricht. Unsere Seele ist geheimnisvoll, manchmal schwer zu begreifen, gefüllt mit Gefühlen, Erinnerungen, Wünschen und Furcht, ist sie schwankend und wechselhaft. Manchmal reagiert sie heftig, aber sie lässt sich auch durch gutmeinende Worte besänftigen. Ja, unsere Seele, ein großes Geheimnis.
Der Psalmist sagt seiner Seele: Harre auf Gott.
ER allein kann die Empfindungen deines Inneren sortieren und zur Ruhe bringen. Denn ER hat uns Menschen so geschaffen, mit Gefühlen, Empfindungen und Gemütsbewegungen des Herzens. Was wäre der Mensch ohne alledem?
Doch manchmal steht uns unsere Seele im Weg, wenn sie uns runterzieht und uns den Blick nach vorn verstellt.
Aber das Gute ist, wie wir das hier bei diesem Psalmisten sehen, wir können unsere Seele ermutigen. Sie wieder auf die Liebe Gottes aufmerksam machen. Auf seine Macht und Möglichkeiten. Auf seine Rettung, die wir in seiner Gegenwart finden. IHM können wir vertrauen. Seele, harre auf Gott! Vertraue IHM, gebe die Hoffnung nicht auf, bleib dran, an dem der Rettung bringt, auch in dein Leben hinein. Wir dürfen mit all unseren Gefühlen, Empfindungen und Wünschen zu Gott kommen. IHM alles hinlegen und ER allein vermag unsere Betrübtheit in Freude zu verwandeln und unsere Unruhe in Frieden.
Das immer wieder zu erleben, dass wünsche ich dir.
Dein Jens