September 2020
Freude & Leid
Wie nah liegt dies oftmals zusammen?
So auch in der Begebenheit in Lukas 7;11.
„Und es geschah bald darauf, dass er (Jesus) in eine Stadt ging, genannt Nain, und seine Jünger und eine große Volksmenge gingen mit ihm.“
Als Jesus sich dieser Stadt näherte, da folgte ihm eine große Volksmenge. Er hatte zuvor den Menschen gedient, Kranke geheilt, sie mit Speise versorgt und über das Reich Gottes gepredigt. Daraufhin schlossen sich ihm und seinen Jüngern immer mehr Menschen an. Es war wohl ein großer freudiger, vielleicht ausgelassener Zug. Hoffnung, Euphorie, Begeisterung und Freude über alles, was sie erleben durften.
Doch gerade als diese freudiggestimmte Menge sich dem Stadttor von Nain näherte, da kommt ihnen ein Trauerzug entgegen.
„Als er sich aber dem Tor der Stadt näherte, siehe, da wurde ein Toter herausgetragen, der einzige Sohn seiner Mutter, und sie war eine Witwe; und eine zahlreiche Volksmenge aus der Stadt war mit ihr.“ (V.12)
Was für ein Kontrast? Auf der einen Seite eine fröhliche, jubelnde Schar von Menschen, die gerade Heilungen und ein Wunder der Versorgung erleben durften. Und auf der anderen Seite eine Schar von trauernden Menschen, die Schmerz und den Verlust eines Kindes erleben mussten.
Auch als Christen kennen wir beides. Auf der einen Seite tiefe, echte Freude und Glück, die man durch ein Leben in der Beziehung zu Jesus haben kann.
Auf der anderen Seite die Erfahrung von Leid, Not und viele Dinge, die uns traurig machen.
Diese Situation vor dem Stadttor von Nain, spiegelt so ein Stück unser Leben wieder. Einerseits Jubel und Lobpreis, große Begeisterung für Jesus. Andererseits Schweigen, Fassungslosigkeit und Tränen.
Aber wie reagiert Jesus, als er den Trauerzug sah?
„Und als der Herr sie sah, wurde er innerlich bewegt über sie und sprach zu ihr: Weine nicht!“ (V.13)
Jesus ist diese Not nicht egal. Auch deine Not ist ihm nicht egal. Er war und ist von Mitleid ergriffen, wenn er leidende Menschen sieht.
Als Pastor glaube ich, dass das Gemeindeleben von Freude, Lachen, ja sogar Spaß geprägt sein sollte. Wir dürfen das feiern, was Gott uns durch Christus geschenkt hat. Doch während wir diese große Freude in uns tragen und auch nach außen zeigen, dürfen wir das Leid und die Not vieler Menschen um uns herum nicht übersehen. Gerade auch Geschwister, die an Krankheit leiden, die einen Verlust erlitten oder familiäre Nöte haben.
Jesus trat in diesem Augenblick aus der jubelnden Menge heraus und wendet sich der Trauernden zu.
Freude und Leid liegen oft so nah beieinander, sie begegnen sich hier und gehören bei einem Leben in dieser Welt dazu.
Aber Gott sei’s gedankt, Jesus kann Leid in Freude verwandeln!
Fortsetzung folgt…
Euer Jens